Badische Faschingsküchle

In einer weißen Schüssel liegen mit Puderzucker bestäubte Faschingsküchle.

Für viele Leute gehören nicht nur Kostüme und Umzüge zur närrischen Zeit, sondern auch Faschingsküchle. Die sind gar nicht mal so aufwendig, man muss nur die Gehzeiten einplanen und genügend Bratöl und Mehl im Haus haben. Und nach dem Backen gut lüften.

1. Zutaten:

  • 500 g Weizenmehl Type 550 oder mit Dinkelmehl Type 630
  • 80 g Zucker
  • 50 g Butter oder Butterschmalz
  • 1/2 Päckchen (3,5 g) Vanillezucker
  • 1/2 Würfel (21 g) Hefe
  • 225 g Milch (Zimmertemperatur)
  • 1 Ei
  • Hocherhitzbares Brat- oder Frittieröl
  • Puderzucker

2. Zubereitung:

  1. Die Zutaten für zehn Minuten mit dem Knethaken der Küchenmaschine zu einem glatten, homogenen Teig kneten, der sich vom Rand der Schüssel löst. Wer Dinkelmehl Type 630 verwendet, lässt den Teig nur vier bis sechs Minuten kneten.
  2. Den Teig zum Gehen mit einem Tuch bedecken und 60 Minuten bei Zimmertemperatur (rund 20°C) gehen lassen.
  3. Den Teig auf einem bemehlten Nudelbrett fingerdick ausrollen und mit einem Teigrädchen Vierecke ausschneiden. Zwei bis drei Mal mit einer Gabel in die Vierecke stechen, damit sie beim Ausbacken gleichmäßig aufgehen. Mit einem Tuch zudecken und 20 Minuten gehen lassen.
  4. Die Teiglinge in heißem Bratöl backen. Das Fett ist heiß genug, wenn kleine Bläschen aufsteigen, sobald man einen Holzkochlöffel in das Fett hält.
  5. Sobald die Unterseite der Faschingsküchle braun ist, diese mit einem Schaumlöffel drehen, damit auch die Oberseite braun wird.
  6. Die Faschingsküchle mit dem Löffel aus dem Topf nehmen, auf einem Kuchenrost abtrocknen lassen und mit Puderzucker bestäuben.

3. Was passt zu den Faschingsküchle?

In vielen Familien gab es früher Kartoffelsuppe und Weinsauce dazu. Wer es süß und alkoholfrei mag, kann eine Vanillesauce machen und die Faschingsküchle mit Puderzucker bestäuben.

4. Woher stammen die Faschingsküchle?

Faschingsküchle sind ein Gebäck aus Hefeteig, das in heißem Fett ausgebacken bzw. frittiert wird. Daher wird es auch als Siedegebäck bezeichnet. In Berlin wird es Pfannkuchen genannt, in Bayern und Österreich Krapfen.

In katholisch geprägten Gebieten galten die Krapfen lange als fleischloses Festtags- und Fastengebäck. Ihre genaue Herkunft ist nicht eindeutig geklärt, da ähnliche Gebäcke in verschiedenen Ländern existieren. Es wird angenommen, dass sie im 17. Jahrhundert entstanden sind und im Laufe der Zeit unterschiedliche Formen und Varianten entwickelt haben. Allen gemein ist, dass sie mit Puderzucker bestäubt und oft mit Marmelade gefüllt werden – in Österreich traditionell mit Marillen- bzw. Aprikosenkonfitüre.

5. Welches Mehl nehmen: Type 405 oder 550?

Für die Faschingsküchle kann man Weizenmehl Type 405, Weizenmehl Type 550 oder auch Dinkelmehl Type 630 verwenden. In älteren Rezepten wurde meist die Type 405 eingesetzt, weil das 550 in den Haushalten lange nicht so gängig war.

Weizenmehl Type 405 und Dinkelmehl Type 630 sind klassische Haushaltsmehle für Kuchen und Torten sowie für feine, mürbe Backwaren. Sobald Hefe ins Spiel kommt und man Brot, Brötchen oder Pizza backt, kann man zur Type 550 wechseln. Denn sie sorgt in Hefeteigen für ein besonders stabiles Teiggerüst.

6. Teigherstellung: zuerst flüssige, dann feste Bestandteile

Bei der Teigzubereitung sollte man die flüssigen Zutaten wie Milch und Eier zuerst in die Schüssel geben. Dazu kommen dann Butter, Zucker, Mehl und Hefe.

Indem man die flüssigen Bestandteile unten rein gibt, spritzt es nicht so und alles vermischt sich besser. Der Teig löst sich nach dem Kneten auch besser aus der Schüssel.

7. Was tun mit dem Frittieröl?

Man kann das Frittieröl zum Braten wiederverwenden. Dazu filtert man das Fett durch ein Metallsieb, das mit Küchenpapier ausgelegt ist. Am besten bewahrt man das Fett in einem Glas mit Schraubverschluss lichtgeschützt auf.

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner